Lange war es ruhig um die amerikanische Band The Promise Ring und der Grund dafür ist wahrlich nicht witzig. Sänger Davey von Bohlen mußte ein faustgroßer Tumor aus dem Gehirn geschnitten werden und vielleicht kann nach so einem Ereignis einfach nichts mehr so bleiben wie es war! Wer jedenfalls catchy Power-Pop-Hymnen wie auf ihrem letzten Longplayer "Very Emergency" erwartet hatte, könnte eventuell enttäuscht sein, kann sich aber mit den Jimmy Eat Worlds dieser Welt leicht trösten. Bei The Promise Ring heißt die Devise nun jedenfalls "More emo, less core"! Bereits die Instrumentierung weist klar den Weg. Streicher, countryeske Gitarren, ein Fender Rhodes und Daveys knarzige Stimme stehen im Vordergrund. Überhaupt sind die Strukturen komplexer geworden, der Song steht im Vordergrund. Die Reduktion auf das Wesentliche gelingt den Jungs auf beeindruckende Weise und zusammen mit Produzentenlegende Stephen Street (The Smiths, Blur) ist ihnen ein Album gelungen, das man der Band in dieser Art wohl kaum zugetraut hätte. Einfühlsame, zarte Songs, die immer wieder an Pavement oder die ruhigeren Passagen der Weakerthans erinnern. Vom Emocore früherer Tage hat man sich mit "Wood/Water" klar entfernt. Eine beruhigende, spannende, wunderschöne Platte.