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Soulfly - 3

Soulfly - 3
The All Blacks B.V./Roadrunner
Format: CD

Hurricane 2002. Sonntag, 23.06.2002. Die Sonne scheint, der Matsch ist ein wenig getrocknet. Soulfly kommen auf die Bühne. Und 20.000 Menschen flippen völlig aus. Es sind die gleichen, die am Tag zuvor noch Nelly Furtado und Fettes Brot zujubelten. Schnell bildet sich ein riesiger Mob aus Fäusten, Haaren und Springerstiefeln. Soulfly stellen ihr neues Album "3" vor und gehören zu den Gewinnern des Festivals.

"3", das magische, das wichtige dritte Album. War "Primitive" ein glücklicher Ausrutscher oder sind Soulfly wirklich so viel stärker als Sepultura? Schon nach dem ersten Hören steht fest: Ja, eindeutig, sie sind es, härter, kreativer, eben einfach besser als Max' frühere Band (deren nächstes Album bezeichnender Weise ein Live-Album mit Aufnahmen von 1996 sein wird).

Auf "3" geht es von Anfang an direkt auf die Zwölf. "Downstroy", "Seek'n'Strike" und "Enterfaith" sind Hits, es kommen einem selige "Chaos A.D."-Zeiten in den Sinn. Dann der Knaller: "One". Langsam, tragend, wahnsinnig aggressiv. Trommeln kommen dazu, Tribal-Flair baut sich auf. Max röhrt, Ill Nino-Frontmann Christian Machado singt. Großartig. Und weiter. Uno, dos, tres, quatro, "L.O.T.M." - hallo "Arise". Bei "Three Of Pain" melden sich dann die nächsten Gäste zu Wort. Stiefsohn Ritchie (der beim Hurricane seine Live-Qualitäten unter Beweis stellte) und Asha Roubin. Es beginnt soulig, Roubin klingt nach Joy Denalane, dann, plötzlich, die Band (Basser Marcello D Rapp, Gitarrist Mike Dolling und Drummer Roy Mayorga) beginnt zu wüsten Schreien von Vater und Stiefsohn los zu prügeln.

"3" ist ein reinrassiges, modernes, direktes Metal-Album, das einfach Spaß macht. Von vorne bis hinten. Nur der Kinderchor, der vor "One Nation" vom ach so tollen Amerika schwärmt, mußte vielleicht unbedingt nicht sein. Aber das wollen wir dem guten Max mal verzeihen.



-Mathias Frank-



 
 
 

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