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Tonträger-Review
 
Mary Gauthier - Filth And Fire

Mary Gauthier - Filth And Fire
Munich Records/Indigo
Format: CD

Die Frage, wie weit die Maschen des sozialen Netzes eigentlich sind, das die US Gesellschaft über einer wachsenden Schicht von untauglichen Mitgliedern aufgespannt hat, ist nicht gerade Lieblingsthema des amerikanischen Country. Das rastlose hin und her des Bodensatzes einer brutalen Gesellschaft, in der Gott (mit allen impliziten Konsequenzen) den Tüchtigen belohnt, wird - wenn überhaupt thematisiert - meist als große Freiheit verklärt. Nicht so bei Mary Gauthier, die sich ganz diesem Motiv verschrieben hat und deren Songs ausnahmslos von gescheiterten Existenzen handeln, die jenseits des amerikanischen Traumes mit dem Leben ringen. So wie sie selbst es auf einer perspektivlosen Irrfahrt mit 15 als Dropout und Runaway, mit 16 auf Entziehungskur und mit 18 im Gefängnis getan hat.

Das ist dementsprechend natürlich Alternative Country, wenn auch eher aus der folkigen Ecke stammend als vom Punkrock inspiriert. Mit Lucinda Williams und Townes van Zandt identifizieren wir zwei, die selbst nie mit Nashville und Austin ins Reine kamen und im Alt. Country Sammelbecken eine späte Heimat gefunden haben, als Vorbilder und Vorläufer. Während sie wie Lucinda sozusagen mit zaghaft erhobenem Daumen am Seitenstreifen des Country Mainstream steht, verzichtet sie wie Townes darauf, eine kritische Botschaft vor sich her zu tragen und transportiert sie innerhalb der Geschichte ihrer Protagonisten. Eine Platte also, die nicht ohne die Texte funktioniert, beim ersten durchhören sogar etwas fade anmutet, dann jedoch deutlich gewinnt.



-Dirk Ducar-



 
 
 

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