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Tonträger-Review
 
Red Hot Chili Peppers - By The Way

Platte der Woche

KW 29/2002


Red Hot Chili Peppers - By The Way
WEA
Format: CD

Man kann nicht ewig zornig sein! Das sollten sich mal all jene merken, die Musik nur danach absuchen, wie sie rockt. Auf dieser Scheibe finden sich jedenfalls mehr Pop-Stücke als harte Up-Tempo-Nummern. Das ist aber eine bewußte Entscheidung - den Gerüchten nach ausgehend von Gitarrenspieler John Frusciante, der die Schnauze voll hatte vom Hard-Rock (bzw. der funkigen Abart, der die Peppers ihren Status verdanken). Wenn dem so war, dann sind die Peppers aber zumindest willig gefolgt. Selbstredend können es Flea & Co. noch krachen lassen - wie z.B. im Titeltrack - müssen das aber offensichtlich nicht mehr dauernd unter Beweis stellen. Vielmehr scheint geradezu peinlich darauf geachtet worden zu sein, jedes Stück mit einer charmanten Melodie zu versehen. Auch wurde viel an den Details gearbeitet: Die vielschichtigen Vokal-Arrangements zum Beispiel sind vom Feinsten. Dennoch: Das Ergebnis ist eher eine durchwachsene Pop-Scheibe geworden. Es ist ja okay, wenn die Peppers möglichst viele Variationen von - sagen wir mal - "Under The Bridge" an den Mann bringen wollen. Wenn jedoch die Suche nach Abwechslung dazu führt, daß man dann plötzlich in Gefilde vordringt, die bislang eher Brian Wilson ("Tear") oder Ricky Martin ("On Mercury" - wobei "Livin' La Vida Loca" besser klingt) vorbehalten waren, dann muß man doch mal nachfragen, was das soll. Hat natürlich keiner gemacht. Und so regt diese Scheibe dann streckenweise mehr zum Schmunzeln an, als daß sie direkt begeistert. Immerhin haben die Peppers zumindest ihren Stil perfektioniert, denn obwohl die kompositorischen Auswüchse im o.a. Sinne eher waghalsig erscheinen, sind die Stücke, bei denen alles sitzt, todsichere Klassiker - auch wenn manchmal nicht so recht deutlich wird, warum neulich auf jeder RHCP-Scheibe Streicher drauf sein müssen. Das heißt jetzt aber nicht, daß die Peppers plötzlich Luschen geworden sind: Unter der Oberfläche brodelt es mächtig, die Texte gehen nach wie vor unter die Haut und selbst die Balladen haben - nicht zuletzt dank Fleas omnipräsentem Twang immer noch jede Menge Sitzfleisch. Fazit: Egal wie energisch die RHCP auch auf den Mainstream zumarschieren mögen: Ankommen werden sie dort zum Glück hoffentlich nie.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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