Unscharfe oder auch teils ins Negativ gekehrte Booklets eignen sich hervorragend (besonders im Bereich der elektronischen Sounds), um den Hörer vorzubereiten auf das, was ihm zuhause akustisch widerfahren wird. Verschwommene Lichter an einer nächtlichen Straße ins (N)irgendwo tun da ihr übriges an Symbolik. Herzlich willkommen in einer kalten, futuristischen Welt.

Melodien entstehen nur schemenhaft im Hintergrund. Es ist mehr der dem Konsumenten eigene Resonanzkörper, der sie zu vervollständigen scheint. Der Kanadier Mike Savelli durchstreift kaum greifbare, flächige Szenarien, bricht im nächsten Moment wieder durch hyperkinetische Breakbeats ("Early Reflection") und bietet insgesamt ein Klangspektrum von sanft dahingleitend bis wirr umherirrend. Dass hinter dem Kopf von Tekniq offenbar noch mehr an Kreativität steckt, die möglicherweise dann auch den gemeineren Tanzboden bedienen könnte, dafür spricht die Tatsache, dass Savelli kürzlich den Blank & Jones Remix Contest gewinnen konnte. Dieses Erstlingswerk jedenfalls darf noch abgelegt werden unter der Rubrik "anspruchsvollere Elektronika". Nicht über die gesamte Spieldauer von 62 Minuten spannend oder gar kurzweilig, aber mit einigen erinnernswerten Fragmenten auf der Suche nach dem roten Faden versehen.