Okay, Dudelsäcke, Schalmeien, Mandoline, Drehleiern & Co. auf der Instrumentierungsliste: Nur ein weiterer Subway to Extremo-Clon also? Ja und Nein. Schandmaul bewegen sich zwar eindeutig entlang der selben Koordinaten wie die Vorgenannten oder die üblichen Verdächtigen wie Corvus Corax & Co. (allerdings ohne die Electronica-Zutaten wie Saltatio Mortis), haben dabei aber so erfrischende, starke, unmittelbar zum Met-trunkenen Mitsingen herausfordernde Melodeyen am Start, dass das heimatgebende Mittelalter-Genre bald für den Genuss fast unwichtig wird: Songs wie das keltisch-angehauchte "Sichelmond" oder die Abgeh-Nummer "Vogelfrei" würden auch auf dem Kamm geblasen oder auf Pedal Steel-Gitarren dargeboten funktionieren. Und dass man live auf Festivals wie dem Zillo, Mera Luna oder dem Wave Gotik Treffen sich zu schandmäuligen Weisen auch gepflegt im Kreise drehen kann, ist problemlos vorstellbar. Durchaus empfehlenswerte Schnurrpfeifereien aus der Dark Ages-Kiste, die einen sehr schön zum Narren(könig) machen.