Nicht wenige dachten ja bereits beim letzten Album, dass es in Sachen Schwülstigkeit und Kitsch keine Steigerung mehr geben kann. Aber wenn man erstmal keinen Coolness-Faktor mehr zu fürchten braucht, kann es auch gleich in die Vollen gehen. Das dachten sich wohl die Schweden um Mastermind Ola Salo und legen nun mit "In Lust We Trust" ein Album vor, für das einem nur ein Wort in den Sinn kommt: Bombastisch! Mutig vielleicht auch, denn das Album läuft immer wieder Gefahr zu kippen, es bietet offene Flanken für Kritik aller Coleur. Andererseits gibt es hier Songs wie "Father Of A Son", die in ihrer Dreistigkeit nur noch liebenswert sind. Gesang wie der junge Freddie Mercury und ein Chor, der mit "Hallelujah" antwortet. So kann Glamrock aussehen. Überhaupt wirkt diese Scheibe wie eine in sich geschlossene Rockoper, die in ihrer traurigen Schönheit vollauf begeistert. Ganz großes Kino ist das hier!