Departure mit neuem Sänger Timothy Lewis klingen bisweilen mehr nach den guten alten Journey (und deren Sicherungskopie Frontline) als die heute aktiven Journey-Überbleibsel selbst. Schadet ja auch nichts, im Gegenteil, AOR-Fanatics wird's sogar freuen. Und in der Tat müssten Songs wie der Opener "Listen To What I Say" größtmöglich rauskommen, wenn man sie in einem Detroit entstammenden Riesencabrio hört, das sich pro gehörtem Lied den Tankinhalt eines Ford Ka einstrudelt. Da stört es dann vermutlich auch nicht, dass die Songs 47 Minuten lang etwas gleichförmig vorbeiplätschern. Insgesamt stärkste Komposition ist wohl das Titelstück, aber um die ganz obenstehende Analogie fortzuführen: Aufgüsse von "Who's Crying Now" oder "Send Here My Love" finden sich auf "Corporate Wheel" reichlich, etwas "Wheel In The Sky" Entsprechendes bleibt aber Fehlanzeige.
Überdies lassen die wenig subtil eingesetzten und manchmal nachgerade wie eine Casio-Tischhupe klingenden Keyboards von John O'Connell binnen kurzem eine Ausblend-Taste vor dem geistigen Ohr erscheinen. Die Gitarrenarbeit von Mike Walsh hingegen, der auch produziert hat, ist respekteinflößend und würde ihm wohl auch einen Job bei einer Metal Band verschaffen.