Schon seit langem murmelte der Walkabouts-Mastermind Chris Eckman etwas von einer "richtigen" Solo Scheibe. "A Janela", sein von einem Portugal-Aufenthalt geprägtes Debüt war ja nur eine Mailorder CD. Jetzt bot sich ihm die Möglichkeit, in seiner neuen Heimat Slovenien als Komponist an einer Fernsehserie zu arbeiten, und da nutzte er die Situation mit seinen slovenischen Musikanten zu Werke zu gehen. Das Ergebnis ist nun weder eine Walkabouts-Light-Scheibe, noch eine strenge Fingerübung wie "A Janela". Die - selbstredend düsteren - Tracks klingen geradezu so, als habe Chris hier plötzlich erst die Lust am Musizieren für sich entdeckt (Was natürlich Quatsch ist!). Inspiriert wurden die zwar einerseits epischen, aber andererseits auch lockeren und druckvollen Stücke von einem Gemälde seines Schwiegervaters. Chris sagt auch, dass seine Freunde (von Al DeLeoner über Paul Austin bis Terry Lee Hale) mit ihren per Post hereingereichten Beiträgen der CD "leuchtende Pinselstriche" hinzugefügt hätten. Betrachten wir dieses Werk also wie ein Gemälde - und die Analogie ist gar nicht so schlecht; denn gut "verlieren" kann man sich in den entsprechenden Klangwolken natürlich schon. Was unterscheidet diese CD also von anderen Eckman-Elaboraten? Da ist zunächst mal der akustische Bass und überhaupt die Rhythmusgruppe, die sehr viel verspielter und freier agiert, als gewohnt. Dann gibt es vielleicht ein anderes Raumgefühl als bei den Walkabouts: Der Mut zur Lücke ersetzt hier offensichtliche Soundcapes, die es bei der Mutterband zuletzt immer öfter gab. Und letztlich sind die Tracks auch abwechslungsreicher geraten als z.B. eine straighte Band-Scheibe. Aber selbstredend ist "The Black Field" auch für jeden Walkabouts-Fan zu gebrauchen. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich diese neuen Erfahrungen Eckmans auf die nächste Walks-Scheibe auswirken werden.