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Matchbox Twenty - More Than You Think You Are

Matchbox Twenty - More Than You Think You Are
Atlantic Records/Eastwest
Format: CD

Hören Menschen in Deutschland den Namen Matchbox Twenty, denken die meisten eher an Spielzeugautos als an Musik. Doch sobald ein Name fällt, werden alle hellhörig. "Rob Thomas? Ist das nicht der Mann, der dem Song von Santana seine Stimme lieh?" Bekannter als die restlichen Musiker ist Rob Thomas allemal. Auch wenn die meisten Deutschen nicht wissen, dass der Megahit "Smooth", der 1999 wirklich überall gespielt wurde, aus der Feder des Sängers von Matchbox Twenty stammt. Drei Grammys hat Thomas für diesen Song bekommen. Ist diese Leistung mit der eigenen Band noch zu übertreffen?

Rob Thomas ist unumstritten ein wirklich guter Songwriter, um den sich in den USA viele Produzenten und Musiker reißen. Ob durch die ganzen Nebenaufträge noch genug kreatives Potenzial für die eigene Band übrig bleibt, ist fraglich. Aber immerhin stammen sieben von 13 Songs (inklusive eines Hidden Tracks) von dem dritten Album "More Than You Think You Are" von dem Mann mit der unverkennbaren und sexy Stimme. Doch schon allein die erste Single-Auskopplung "Disease" klingt sehr stark nach dem Top-Erfolg "Smooth". Nur eben rockiger und nicht ganz so groovig, weich und elegant. Doch zum Glück vermag der Rest des Albums zu überraschen. Schon mit dem ersten Stück "Feel", einem echten Rockkracher, rechnet der Hörer nach dem poppigen Vorgänger-Album "Mad Season" nicht. Ungewöhnlich hart greifen hier die Gitarristen in die Saiten. So richtig interessant wird es jedoch erst ab Track Nummer drei. "Bright Lights" verarbeitet leichte John Lennon- und Country-Einflüsse. Außerdem packt Rob Thomas ein Feuerwerk an Melodien aus, das im Bereich des College-Rock seinesgleichen sucht und unter Beweis stellt, warum der Mann zu den gefragtesten Komponisten unserer Zeit zählt. Dazu liefert die Band eine perfekte Leistung an den Instrumenten ab, die vor Details und Feinheiten übersprudelt. Ob beim schönen "Unwell", wo Pedal-Steel-Guitar und Hammond Orgel mit Bedacht zum Einsatz kommen, oder beim an Collective Soul erinnernden Rocksong "Cold", den die E-Gitarren dominieren. Der Ideenreichtum ist lobenswert und fördert diverse unverbrauchte Harmonien zutage.

Bei der Ballade "Hand Me Down" steigert sich noch einmal alles. Rob Thomas singt unglaublich einfühlsam, dazu erklingt aus der Ferne eine sehnsüchtige Slide-Gitarre, die vom Mellotron-Spiel Paul Doucettes begleitet wird. Ein Song, von dem man sich wünscht, dass er niemals endet. Ein weiteres Glanzlicht ist "Downfall". Beginnt das Stück noch unauffällig mit dem locker flockigen Rhythmus eines Rocksongs, setzt im Mittelteil plötzlich ein Gospel-Chor ein, der das Lied auf eine völlig neue Ebene bringt. Etwas aus der Rolle fällt das offizielle Schlussstück "The Difference", das in seiner Instrumentierung fatal an Bruce Springsteen und Bon Jovi erinnert. Dafür entschädigt der Hidden Track "So Sad So Lonely" mit ungewöhnlichem Groove und augenzwinkerndem Text ("I don't want nobody. Nobody don't want me. I'm so sad so lonely but I'm always landing on my feet").

Das dritte Album von Matchbox Twenty ist mindestens so gut wie ihr Debüt und um einiges stärker als das überproduziert wirkende Zweitwerk. Anspieltipps: "Cold", "Unwell", "Bright Lights", "Hand Me Down".



-Esther Mai-



 
 
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