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Tonträger-Review
 
Ray Wilson - Change

Ray Wilson - Change
InsideOut/SPV
Format: CD

Vorsicht - in Mr. Wilsons Musik kann man sich regelrecht verknallen. Der ehemalige Vorstand der Alterno-Band "Stiltskin" (Album "The Mind's Eye" - Single Hit "Inside", bekannt aus der Levi's Reklame) wurde bekanntlich '96 als sowohl Segen wie Fluch zunächst als Phil Collins-Nachfolger bei Genesis verpflichtet und dann noch unzeremoniöser wieder gefeuert. Seit vergangenem Jahr läuft nun das Comeback des sympathischen Schotten, und es läuft immer besser. Das auf dem "Edinburgh International Festival" mitgeschnittene "Live And Accoustic"-Album ist ein Lehrstück an authentischer Singer/Songwriter-Intensität geworden, einer Intensität, von der sich auf der Tour als Support von Saga dieses Jahr auch größere Auditorien überzeugen konnten.

Nun also das erste Studioalbum als Solokünstler: Beeindruckend. Das Album zeichnet sämtliche Stärken Wilsons getreu nach und glänzt mit den den bereits live vorgestellten "Change", "Beach", der packenden love run dry-Geschichte "Cry If You Want To" (live damals angesagt als "Fuck off, you shitty little Bastard") sowie einer Neuaufnahme der schon auf dem Accoustic-Album enthaltenden Suizid-Moritat "Another Day", die einem wirklich durch und durch gehen kann. Das mit nöliger Dylan-Bluesharp einsetzende "Believe" zählt sogar sicher zu Wilsons stärksten Kompositionen bislang. Und dann hätten wir da noch "Good Bye Baby Blue", das zwar einerseits beweist, wie sehr der gewöhnlich positiv an Julian Dawson, den großen Michael Penn und Peter Case erinnerende Wilson auch nach Justin Currie von den wunderbaren Del Amitri klingen kann. Leider zeigt die schöne Nummer aber auch, wie leicht einem bei der Produktion der Kunststreicher- und Backing Vocals-Zuckerstreuer ausrutschen kann. Ein in der Hinsicht zu lockeres Handgelenk hat auch "Along The Way" leider zu süß geraten lassen. Ansonsten aber: Wer sich dieses Jahr nur ein Singer/Songwriter-Album kaufen möchte, möge dieses leidenschaftliche, zärtliche und bisweilen todtraurige Statement in die engere Wahl ziehen.

Soweit die guten Nachrichten. Nun die Schlechte: Gemeinerweise kommen Albumkäufer kaum darum herum, auch die Single "Change" anzulanden. Denn die enthält neben weniger sinnstiftenden Remixes vom Titelstück auch das ansonsten unveröffentlichte, durch Amanda Lyons Gesang Pink Floydeske Züge annehmende "Gouranga".



-Klaus Reckert-



 
 
 

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