John Wetton ist ein bekannter Musiker: Auch wenn er - entgegen den Behauptungen des Labelinfos - natürlich nicht bereits an der Gründung der britischen Progrock-Legende King Crimson beteiligt war, war er doch Mitglied der wichtigen Formation Family, durfte am karmesinroten Hofstaat des Crimson King die bis heute fundamentalen Alben "Larks Tongues In Aspic", "Starless And Bible Black" sowie "Red" mitgestalten, gehörte Roxy Music ebenso an wie den ähnlich großen UK und später jener grenzwertigen, aber immens erfolgreichen Übersetzung des UK-Konzeptes in den Mainstream: Asia. Seither kooperierte Mr. Wetton für seine eigenen und fremde Soloalben mit Koryphäen wie Steve Lukather, Simon Philips (Toto), Steve Hackett (Genesis), Martin Orford (IQ), Steve Christey (Jadis), Ian McDonald (King Crimson) usw.

Das neue Studio-Soloalbum des Meisters kann sich mit Beiträgen von u.a. Geoff Downes (Asia), Clive Nolan (Pendragon und Arena), John Mitchell (Arena) oder auch Hugh McDowell (Das Cello von E.L.O.) schmücken. Der Glaubensberg (Albumtitel) hebt mit Kirchenglocken (sic) und einem süß-tropfenden Gitarrenintro (Mitchell) an, das in Titelstück einmündet, einer frappierend an das wunderschöne "Starless" vom K.C.-Album "Red" erinnernden Ballade. Wohingegen das nachfolgende "New Day" (zumindest mich) schon fast erschreckend an Moody Blues erinnert (nur an welches Stück genau? Kann hier vielleicht ein Leser helfen?). Track Four, "I've Come To Take You Home", wirkt wie eine verlangsamte Version von Asia's "Wildest Dreams". Und so weiter und so fort. Fazit: Dies ist gepflegter ProgPop, dazu oberligamäßig eingespielt und insgesamt aller Ehren wert - dabei aber ungefähr so originell wie ein "Deutschland sucht den Superstar"-Casting. Produziert haben übrigens Wetton selbst, Clive Nolan sowie Karl Groom (Treshold), welchletzterer auch die Regler geschoben hat.