Unternimmt man seinen obligatorischen Besuch im Plattenladen seines Vertrauens und möchte sich mal wieder gepflegten Rock zu Gemüte führen, merkt man schnell, dass die Regale mit selbiger Bezeichnung fast schon am überquellen sind und wöchentlich neue Platte die Auslagen füllen. Einer dieser Neuerscheinungen stellt das bereits zweite Album "Blue In The Face" der amerikanischen Band DoubleDrive dar, auf der der gute alte Rock mal wieder anständig zelebriert wird. Und dabei braucht man keine Angst haben, dass bestimmte Vorlieben zu kurz kommen, denn das Quartett aus Atlanta hat abgedeckelt, was es abzudeckeln gibt. Jedes Klischee (und das nicht böse gemeint) wird hier bedient, denn wird bei "Big Shove" das Herz auf das Tiefste berührt, schüttelt sich die Mähne schon wieder bei "Freightrain" und alles immer schön im Melodiengewand. Allem voran steht die prägnante Stimme des Sängers Donnie Hamby, die den Songs den bandeigenen Schliff geben sollen. Ein einfaches Strickmuster, mit dem schon viele Bands vorher ihren Weg geebnet haben. DoubleDrive hören sich erstaunlich frisch und unverbraucht an, schaffen es aber leider nicht, in der ganzen Masse an Rockbands abzuheben.