Eines steht fest, Seidenmatt sind elementar und das nicht nur wegen ihres Albumtitels "Wasserluft". Nein, hört man sich ihr Debüt an, fällt einem sogleich auf, dass die Berliner Band ohne den Schlüsselaugenblick der Musik auskommen: dem Gesang. Und das ist auch nicht weiter schlimm, denn wie beschreibt man Emotionen am Besten ohne Worte? Na klar, mit dem einfachen Zusammenspiel der Instrumente, die harmonisch ineinander greifen, wie die süßesten Worte und somit eine bezaubernde Grundstimmung erzeugen. Zugegeben: Manchmal fehlt einem schon eine Stimme, die das Ganze noch unterstreicht, aber wer braucht zum Träumen schon Worte? Fühlt man sich bei "Inseln" irgendwie gerade direkt am See, umgeben von sich wiegendem Schilf und Wind, der durch die Haare streift, kreiert "Ziel verfehlt" eine Momentaufnahme des eigenen Befindens. Die vier Berliner schaffen es, ihrem Soundtrack zum intensiven Leben eine angenehme Gitarrenatmosphäre einzuhauchen und die Seele ein bisschen baumeln lassen. Ganz wie bei Sigur Ros, nur ohne die schwere Melancholie!