Greg Howe ist einerseits ein Jazzgitarrist von hohem Ansehen und andererseits gern gebuchter Session- und Tourband-Mann für Popper der Größenklasse Michael Jackson, Justin Timberlake oder N'Sync. Wie Howe diese musikalischen Extremerfahrungen in sich vereinigt, kann nur er selbst wissen. Wir wiederum können nur vermuten, dass Veröffentlichungen wie diese zu seiner seelischen Hygiene beitragen: Mit "Extraction", einem hochkarätigen, instrumentalen Fusionwerk kann sich jeder auch hartnäckigen Boy Group-Schmalz aus den Ohren reißen.

Zu diesem Zweck scharte Howe mit Dennis Chambers (Steely Dan, Parliament, Funkadelic, Niacin) am Schlagzeug und Victor Wooten (Bela Fleck And The Flecktones) am Bass Musiker um sich, die u.a. sein Tempo zu halten verstehen. Extrem virtuos, bisweilen harte Kost (das dissonante "Lucky 7" etwa), aber immer abwechslungsreich: So erinnert "Crack It Way Open" in seinen Country-Anverwandlungen an die Dixie Dregs, verblüfft "Contigo mit Flamenco-Gitarre" und führt "A Delicacy" sanfte Tappings auf der akustischer Konzertgitarre vor.