Aller harten Dinge sind vier: "Faces" macht das Kleeblatt der Siegburger voll, ist ihr bislang stärkstes und wohl generell eines der vielversprechendsten Metal-Alben des Jahres. Wer sich über "St. Anger" scheckig geärgert hat, sollte seine Wunden von "Faces" lecken lassen - nicht nur, aber auch, weil PW-Sänger Matthias "Metti" Zimmer, wenn er will, wie ein junger Hetfield klingen kann. Eines der wenigen aktuellen Alben, die man ohne Editierwünsche immer wieder einfach nur longplayen mag.

Beim knüppeligen Opener "Devil In My Neck" fallen vor allem die herrlichen Hintergrundchöre auf. "Burning Symbols" erinnert am stärksten an die Machart des ebenfalls hochempfehlenswerten Voralbums "Different But The Same". "Tears" (laut Drummer Martin Buchwalter "unser Mädchenstück" rockt dennoch wie's vielzitierte Tier und kommt abermals 'rüber wie späte Metallica in gut). Ein besonderer Höhepunkt ist das enorm melodische "My Secret" mit prächtig singendem Thema auf zwei Leadgitarren und Sahnevocals. Das Video zu diesem Track in Spielfilmqualität ist auf der Limited Edition enthalten.

Dass auch Ausflüge in den Nu Metal unpeinlich geraten können, beweist das auf C tiefergestimmte "Divergent". "Into The Fire", laut Gitarrist Sascha "das Schnellste, was wir je gemacht haben" wird garantiert eine Zierde jedes Autofahrtapes. Der Titelsong nimmt gleich durch einen fernöstlichen Tabla-Rhythmus gefangen und überrollt den Hörer dann tief, langsam und mächtig, genauso wie "The Sleeper", einen weiteren Favoriten auf einem durchgehend begeisternden Output, aus rheinischen Landen frisch auf den Plattenteller.

PS: Die Personalkrieger sind von Juni bis Juli mit Circle II Circle (der Formation des Savatage-Sängers Zak Stevens) und Blaze (Bayley, ex-Iron Maiden) auf Tour. Check 'em out!