Neil Peart, Geddy Lee und Alex Lifeson werden 30. Als Band wohlgemerkt. Zur Feier gibt es nach aasig langer, stets finanziell begründeter Europaabstinenz endlich auch mal wieder'n paar Live Dates für die deutschen Fans. Und gibt es diese Jubiläums-Veröffentlichung, die allerdings Rush-untypisch ausgefallen ist: Auf gerade mal knapp soviel Minuten wie Dienstjahren (27) begeben sich die kanadischen Progrock-Pioniere auf eine Zeitreise zu ihren Anfängen und den Stücken, die sie als 13- und 14-Jährige zunächst beeindruckten und die sie dann als Coverversionen auf die Bühne brachten. Und das tun sie 30 Jahre später abermals, mit unterschiedlichem Erfolg.

Beispielsweise "Heart Full Of Soul" von den Yardbirds haben sie einfach nichts hinzuzufügen, wohingegen "The Seeker" von The Who sich in der abgemilderten Rush-Version schon interessant verändert. Einen Abräumer wie "Shapes Of Things" zu covern macht Muckern bekanntlich immer Spaß, darum haben das von Gary Moore bis zuletzt Michael Schenker auch alle ständig gemacht - für die Zuhörer eher ein Achselzucker. "For What It's Worth" von Buffalo Springfield, geschrieben von Stephen Stills schließlich ist einfach eine angenehme Wiederbegegnung mit einem heute nicht mehr oft anzutreffenden, ehemals aber wichtigen Lied. Feedback: nette, unaufgeregte Auseinandersetzung alter Herren mit ihren Roots.