Als es eingangs der 80er Jahre bei Yes grad mal wieder geknallt hatte (was Steve Howe schlagartig mehr Zeit verschaffte, als er für die Pflege seiner gigantischen Gitarrensammlung wirklich brauchen konnte), als es bei ELP extrem endlich still am "Love Beach" geworden war (was Carl Palmer, der bei der '86er Ausgabe Emerson, Lake and Powell eh noch Generalpause hatte, arbeitsarm machte) und auch John Wetton (u.a. Ex-King Crimson) und Geoff Downes (Ex-Buggles, Ex-Yes) über üppige zeitliche Ressourcen verfügten, spielten diese vier - damals schon - Veteranen des britischen Progrock mal wieder das "Supergroup"-Spiel. Und gewannen: Was bei ähnlich gelagerten Versuchen wie z.B. GTR kläglich floppte, haute bei Asia damals poppige Mainstream-Brummer wie "Only Time Will Tell" oder "Heat Of The Moment" direkt in die internationalen Charts. Spätestens nach dem '85er Album "Astra" zeigte die Karriere allerdings ernstliche Dellen, es gab Umbesetzungen und seit dem 2001er Output "Aura" spricht eigentlich kaum jemand mehr (Gutes) über Asia.

Das soll sich mit der aktuellen Besetzung ändern, die Geoff Downes für das erstmals nicht mit einem A-Wort beginnende achte reguläre Studioalbum "Silent Nation" zusammentrommelte: John Payne (Ex-Bonnie Raitt, Van Morrison, bss, voc), Chris Slade (Ex-AC/DC, Uriah Heep, Gary Numan, The Firm, Lana Lane..., drms) sowie Guthrie Govan (auch gerne Gowan geschrieben, u.a. The Alchemists, guit). Offensichtlich haben sich Downes und seine C-Mannschaft geschworen, sich diesmal auf Deifi komm' 'raus anzubiedern, so harmlos-langweilig, zahmer bis fader Stampfrock steht auf "Silent Nation". Zu dem melodiearmen Gestampfe gesellt sich noch ein intellektuelles Abu Ghraib in Gestalt von Payenes Pennälerlyrik: Wenn sich die Herren jetzt noch alle Minipli machen lassen, ist eigentlich nichts mehr erkennbar, was ihnen den Zugang zum AOR-Himmel verwehren könnte.