Wer bisher das Saddle Creek Label als Synonym für den Sound von Bright Eyes und Seelenverwandten wie Azure Ray, Son Ambulance oder Cursive verstanden hat, dürfte von diesem Album ziemlich verblüfft sein. Das Mastermind der Band ist zwar einer der üblichen Verdächtigen der Omaha-Szene (Stephen Pedersen, ehemals bei Cursive), und auch der Bassist ist ein alter Bekannter (AJ Mogis von Lullaby For The Working Class), doch deshalb klingen Criteria lange noch nicht wie die alten Bands der Protagonisten. Stattdessen überrascht die Platte mit oft hymnischen, intelligent gemachten Rocksongs, die für eine Saddle Creek-Veröffentlichung ungewohnt heftig, dafür aber um so mitreißender aus den Boxen donnern: Definitiv eher Emo-Core denn zeitloser Pop. Schon vor der Veröffentlichung hat das Quartett übrigens sein Debüt in Deutschland vorgestellt. Weitere Konzerte dürften in Kürze folgen. Wie heißt es nämlich so schön im letzten Satz der Biographie der Band zu ihren weiteren Plänen? "They will be touring extensively forever." Freuen wir uns darauf!