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Chikinki - Lick Your Ticket

Platte der Woche

KW 30/2005


Chikinki - Lick Your Ticket
Kitty-Yo/Intergroove
Format: CD

Wer nur noch in Schubladen denkt und diese lediglich auf- und zumacht, wenn er Musik hört, wird es mit dieser Band aus Bristol / England schwer haben. Wo soll man sie einordnen? Elektro? Rock? Glamrock gar? Oder doch Singer / Songwriter? Beim Opener "Assassinator 13" meint man sie in der E-Clash-Falle erwischt zu haben - zugegeben mit einem unschlagbar druckvollen Song, bei dem der Beat überraschend genug plötzlich ganz anders einsetzt, als man das zunächst erwartet hat - und denkt sich schon still und heimlich "aha!", aber schon das folgende "Ether Radio" scheint von einer ganz anderen Band zu kommen und ist bester Indie-Rock mit Gitarren, "Drink" ein (fast) Akustik-Set, Alt-Folk mit gefühlsduseligem Gesang, "Hate TV" ein Beinah-Metal-Stück, tja, und in der zweiten Hälfte wird alles noch viel besser: "Scissors Paper Stone" ein 70er-Jahre-Psychedelic-Stück mit Hang zum Wahnsinn, "To Sacrifice A Child" ein Drum'n'Bass-Rock-Popsong, der sich um Kohärenz einen Teufel schert, "Bombs" ein ironiefreier, todtrauriger leiser Folksong, "Like It Or Leave It" Drum'n'Bass-Folk mit spacigem Sequencer, etc. pp.

Nicht, dass es noch nie eine eklektische Band mit Stil auf diesem Planeten gegeben hätte - aber ein gewisses erregtes Herzklopfen lässt sich bei der Verköstigung von "Lick Your Ticket" trotzdem kaum vermeiden. Seit der Veröffentlichung des Albums im Heimatland der Band ist schon beinahe ein Jahr vergangen - Gott sei Dank kommt jetzt auch der Rest Europas in den Genuss dieses Geniestreiches. Ja, das kann man mit gutem Recht (und wortwörtlich) unter "Alternativ / Independent" einordnen. Aber bitte die Schublade nicht zumachen, sonst ersticken Chikinki noch unter dem Staub, den all die anderen Bands bereits angesetzt haben, verglichen mit diesem frischen Sturmwind hier. Hoffen wir, dass diese fünf Jungs mindestens so berühmt und verehrt werden wie Maximo Park, Franz Ferdinand und Konsorten. Sie haben es mehr als verdient.



-Tina Manske-



 
 
 

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