Was macht man, wenn man im Bereich Pop-Musik bereits alles hinter sich gelassen und alle nur erdenklichen Grenzen mit spielerischer Leichtigkeit gesprengt hat? Richtig, man blickt in Richtung Kunst - wobei man sich natürlich fragen kann, ob nicht so ziemlich alles, was uns Björk in der Vergangenheit beschert hat, nicht bereits Kunst war, allerdings im Pop-Kosmos. "Drawing Restraint" ist der Titel eines Films (und gleichzeitig einer Ausstellung) von Björks Lebensgefährten Matthew Barney - die Dame selbst hat dazu die musikalische Untermalung erschaffen. Und wer schon immer mal wissen wollte, wie man Kunst in Töne fasst, der sollte es wagen, und sich dieses Werk anschaffen. Alle diejenigen, die Pop-Musik von Björk erwarten, sollten besser die Finger davon lassen, denn das hier ist schon eine Nummer zu sperrig für den Normal-Hörer. Hier herrschen teils wirre, teils schön anmutende Collagen vor, öfters instrumental, bei einem Song übernimmt Will Oldham den Gesang. Aber alles ist, wie in Sachen Kunst überwiegend üblich, äußerst herausfordernd und mit Sicherheit keine leichte Kost. Wahrscheinlich funktioniert dieser Soundtrack in Verbindung mit dem Film bzw. der Ausstellung besser und man könnte ansatzweise begreifen, was damit eigentlich gemeint ist - so allerdings, ohne wirkliche Bilder, ist das schon, sagen wir mal, sehr schwierig.