Es mag seltsam klingen, da sie weder ein Fußballer noch ein dicker Rock N Roller, sondern eine Frau ist, aber Julie Xmas hat wahrlich Eier. Denn was die Sängerin von Made Out Of Babies auf diesem Silberling hier abliefert, ist absolut beeindruckend und schlicht Eier-würdig.

Julie grunzt, kreischt, röhrt und singt wie ein Berserker, ihre Stimme ist aggressiv, wütend und bedrohlich und wenn man es nicht besser wüsste, würde man dieser Frau eigentlich aus dem Weg gehen wollen. Doch wenn man sie sich dann mal anschaut, sieht man eine fast schon zierliche Frau, der man eine solche Stimme - alleine wegen der Erscheinung und des eigentlich fehlenden Klamgkörpers - nicht zutraut. Und wird mit jedem Song eines Besseren gelehrt. Und hat eine neue Lieblings-Sängerin. Und ein neues Lieblings-Album gleich dazu. Denn die Platte begeistert, sie ist schmutzig und schmierig wie Götz George in "Schtonk", abwechslungsreich wie "Pulp Fiction", düster wie "The Ring", brutal wie das "Kettensägermassaker" und unterhaltsam wie die "Helden in Strumpfhosen".

Made Out Of Babies spielen wummernden Noise-Rock, haben die angepisste Trägheit der Melvins, haben auch keine Scheu vor Metal, fast schon klassischen Indie-Elementen und Doom und wälzen mit ihren mal fixen, manchmal lähmenden Songs wirklich alles nieder. Man muss sich Sorgen machen. Um die Band. Und um die Zuschauer, der für Herbst geplanten Tour. Hin da!