"Ab jetzt nur noch Liebeslieder", sagte ein führender deutscher Barde einmal und machte sich mit seiner Band über die bis dahin geltenden Genregrenzen hinaus vom Acker hinein in ein anderes Blau. Und was machen Vega aus Schweden? Ein ganzes Album voller Lieder über die Liebe, die vor schlechter Klischees nur so strotzen. Da wird Bombast bemüht, um große Gefühle tonal in Erfahrung zu bringen, die Streicher versuchen sich in Schwelgerei, das Saxophon bietet sich an für das bisschen notwendige schwere Note, die Chöre gefallen sich in pathologischem Pathos. Insgesamt zuviel, um es lange auszuhalten.

Der Fast-Opener "Shake Up Your Soul", gleichzeitig die erste Single, kann noch leidlich mitreißen, obwohl man natürlich schon merkt, dass da lediglich mit Wasser gekocht wird. Schon der nächste Titel aber, "The Love Song Of Harold & Marion", ist, bei allem Respekt, genau die Art von Krach, die sich selbst als melodiös bezeichnen würde und sich genau deshalb diskreditiert.

Das Album wird dominiert von unspektakulären Midtempo-Songs wie das typische "Tricky Love", das im Radioformat vor sich hin plätschert. Man hat schon stilbildenderes aus Schweden gehört als diese Band; der Mut zu ungewöhnlichen Arrangements fehlt völlig. Wer allerdings immer noch auf die elegischen Songs britischer Bands wie Coldplay und Travis steht und weibliche skandinavische Stimmen wie die von Nina Persson nicht vollkommen verachtet, der wird "Sole Love" vielleicht sogar mögen. Ansonsten gilt: Das schönste Gefühl der Welt mit "wunderschönen" Songs einfangen zu wollen, klingt leichter und naheliegender als es ist. Mit solch einem Konzept landet man nämlich ganz schnell beim Schlager.