Nachdem der Sommer meteorologisch um zwei Monate nach hinten verschoben wurde, macht es irgendwo auch Sinn, dass die Weihnachts-Scheiben bereits jetzt erscheinen. Die nun vorliegende Best-Of-Scheibe von Alanis Morissette zählt zu dieser Kategorie. Indes hält diese einige Überraschungen bereit. Nachdem das legendäre Album "Jagged Little Pill" von allen Seiten beleuchtet wurde und ihre offensichtlich heute eher peinliche erste Disko-Phase ausgespart bleibt, bietet der Rest des Albums Platz für einige Oddities. So finden sich hier einige Songs, die Alanis zu Soundtracks beisteuerte - wobei hier besonders die ziemlich stilgetreue Umsetzung des Cole Porter-Schlagers "Let's Do It" aus der altmodischen "De-Lovely"-Hommage aus dem Rahmen fällt. Und als Bonbon gibt's noch die recht gelungene Cover-Version von Seals "Crazy". Zusammen mit dem recht abgefahrenen "Mercy" von dem Choralwerk "The Prayer Circle" ergibt dies summa summarum ein wesentlich vielseitigeres Bild der smarten Kanadierin, als mit der bloßen Aufreihung der Single-Hits möglich gewesen wäre. Und somit wird diese Scheibe auch für solche Leute interessant, die zwar die CDs besitzen, aber keine Hardcore Fans sind, die sowieso jeden Ton ihres Idols sammeln.