Lange drei Jahre hat man nichts mehr gehört von der Band aus Seattle, die 2003 mit "When I Pretend To Fall" eines der schönsten Alben des Jahres hinlegte. Nun sind sie nicht nur gut genug für den Bandnamen, der am besten das deutsche Wetter von November bis März wiedergibt, sondern endlich auch wieder mit einem neuen Tonträger in den Regalen, nachdem sie zwischendurch auf verschiedenen Samplern zu hören waren, unter anderem auf dem "O.C. California"-Soundtrack. Beim Hören der neuen Platte bekommt man das beruhigende Gefühl: Die sind nie wirklich weg gewesen, Gott sei Dank. Band-Mastermind und Sänger John Roderick zeigt sich auf dieser Scheibe wieder einmal als einer der besten Songwriter seiner Generation. Herz und Puls von "Ultimatum" sind vier neue Songs, die in gewohnter Weise aufs Schönste Melodie, Arrangements und Stimme zu kleinen Meisterwerken verbinden.

Besonders beeindruckend ist der Opener "The Commander Thinks Aloud", sicherlich eines der schönsten Lieder, die Roderick in den letzten Jahren geschrieben hat: Aus der Sicht des Captains einer Raumfähre wird die Schönheit der Erde besungen und eine astrale Katastrophe geschildert, natürlich mit den lieblichsten Tönen und Harmonien, die man sich nur vorstellen kann. Dazu gibt es Live-Versionen vom Titelsong und von "Bride And Bridle" vom letzten Album. Noch in diesem Jahr soll der nächste Longplayer der Long Winters folgen. Sie sollten sich nicht zuviel Zeit damit lassen, denn "Ultimatum" lässt den Hörer hungrig zurück.