Ein flotter Titel für eine flotte Scheibe. Auf ihrem dritten Album zeigt sich die Band um Andrea Zollo gut erholt und runderneuert. "Élan Vital" ist das zweifelsohne bislang ambitionierteste Album der Seattler. Heutzutage genügt es offensichtlich nicht mehr, bloße rohe Energie zu kanalisieren. Selbstbewusst strebt man hier nach höheren Werten, z.B. Art- oder Post-Rock. Schon noch nach wie vor im Schrammel-Punk-Gewand, aber doch mit deutlich mehr Sinn für Struktur und Dramatik umgesetzt als bislang.

Einen großen Anteil daran hat sicherlich die neue Keyboarderin Leona Marrs, die mit ihren organischen Synthie, Mellotron und Orgelsounds Klangwelten für die Girls möglich macht, die bislang Tabu erschienen. Das führt z.B. immer wieder zu längeren Instrumental-Passagen, die einen faszinierenden Gegenpol zu den nach wie vor mit energischem Nachdruck vorgetragenen Rock-Parts bildet, die von Andreas Sirenenstimme angetrieben werden. Erst mit dieser Scheibe zeigen die Girls ein wirklich eigenes Gesicht, das sie deutlich von anderen Bands mit der gleichen Grundtendenz abhebt.