Vor zwei Jahren haben uns Taking Back Sunday mit ihrem tollen Album "Where You Want To Be" begeistert. Mit ihren Nachfolger ist ihnen zwar kein ähnlich genialer Wurf gelungen, doch Taking Back Sunday sind noch immer toll. Ohne Frage.

Dabei waren es gerade die Fragen, die uns schon lange vor der Veröffentlichung von "Louder Now" beschäftigten. Klingen TBS jetzt anders, weil sie auf einem Major sind? Jein. Schaffen sie, das Niveau zu halten? Oder gar zu verbessern? Zweimal nein. Und sind sie jetzt tatsächlich lauter? Natürlich nicht! Schon ihr Zweitling hatte nicht mehr die Wucht des Debüts, was damals aber durchaus als Fortschritt anzusehen war. Nun gehen sie noch mehr in Richtung Pop, Radio und Oberflächlichkeit und gehen damit leider manchmal etwas zu weit. Denn Songs wie "Divine Intervention" oder "Miami" sind schon arg cheesy und fad. Doch wie erwähnt, das machen sie nur manchmal, Taking Back Sunday können noch immer tolle Songs schreiben, mit denen das Hardcore-Kid der ersten TBS-Stunde vielleicht nicht mehr viel anfangen kann, die rein objektiv aber starker Emo sind. Gleich der Opener "What's It Feel Like To Be A Ghost" ist so eine Nummer, mit der man zwar erst warm werden muss, die man dann aber immer wieder gerne hört. Auch das etwas heftigere "Twenty-Twenty Surgery" oder das anschließende "Spin" sind Hits.

In der Summe reicht das aber natürlich nicht, um an "Where You..." anzuknüpfen, dazu ist die Dichte an großen Songs zu gering. "Louder Now" ist also eine manchmal tolle, manchmal auch nur nette und manchmal sogar unnötige, aber immervon Eric Valentine (Good Charlotte, Smash Mouth) auf Hochglanz produzierte Emo-Platte geworden. Was nichts an der Tatsache ändert, dass TBS toll sind. Weiterhin.