Die Mühlen der Musikindustrie mahlen bekanntlich manchmal extrem langsam. In den USA kam das Album "Call Me For Together" von The Fitness bereits vor drei Jahren in die Läden. Taufrisch ist der Longplayer also nicht mehr. Was das Cover andeutet, tönt auch aus den Boxen: 80er-lastiger Electro-Punk. The Fitness kommen zwar aus der Grunge-Metropole Seattle, klingen aber eher nach New York oder London. Kurzum: Ziemlich hip. Das klingt ein wenig nach den guten alten Human League, die gemeinsam mit Le Tigre musizieren. Krach meets Melodie. Dazu passt die rauchige Stimme von Sängerin Bree Nichols übrigens hervorragend. Tanzbare Beats, abgehackte Gitarrenriffs und der manchmal fast monotone Sprechgesang fügen sich zu einer Einheit zusammen, die beispielsweise aus dem Song "Chauffeur" einen großartigen Club-Hit machen sollte. Was bei diesem Longplayer leider fehlt, ist Spannung auf Albumlänge. Ein wenig gleichförmig und nach dem zweiten Durchgang etwas langweilig ist "Call Me For Together" schon. Wer Le Tigre, die Scissor Sisters usw. mag, sollte hier dennoch zugreifen.