Es gibt einen neuen Pilger auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kitsch. Doch anders als der sprichwörtliche Schlafwandler, der mit geschlossenen Augen und sicherem Tritt auf dem Dachfirst schreitet, gerät der 22 Jahre junge Exilschwabe und Wahlberliner Ben Kaan auf seinem Debüt doch immer wieder kräftig ins Wanken und mancher Song ist ein schmerzhafter Fehltritt. Junges unbeschwertes Songschreibertum und luftige Arrangements aus Pop und einer Prise Folk auf der einen Seite, vermeintlich tiefgründige Plattitüden zu süßlichen Klängen auf der anderen. Wie sein Label richtig feststellt, ist Kaans Schaffen von "Blumfeld'scher Schönheit", ab und zu fühlt man sich aber auch an Machwerke der Münchner Freiheit erinnert. Nicht umsonst im Vertrieb von Universal.