Als Eskobar mit Verve ins Pop-Rock Lager aufbrachen, war das für die einen die Offenbarung schlechthin (besonders für aus dem Brit-Pop-Lager übergewechselte Neu-Fans), für die linientreuen Apostel der Anfangsphase jedoch eher eine Ernüchterung. Anstatt nun zu versuchen, dem noch eins drauf zu setzen, macht das schwedische Trio hier ganz etwas anderes und überrascht mit einer live eingespielten Akustik-Scheibe mit geschmackvoll arrangierten Streichern. Das ist zunächst mal gewöhnungsbedürftig, macht dann aber durchaus Sinn - auch weil die Herren Bellqvist, Zäll und Birming schließlich das Songwriting nicht verlernt haben. Ganz im Gegenteil: Nach wie vor gibt es hier einschmeichelnde Melodien und feinfühlige Akkordfolgen en Masse - nur dass diese nicht mit Glanz und Gloria, sondern eher filigran in Szene gesetzt werden. Besonders dem einfühlsamen Gesang kommt das besonders entgegen. Fehlen tut hier, trotz des reduzierten Instrumentariums, eigentlich nichts: "Eskobar", das Album, ist somit weit weniger eine Back To The Roots-Scheibe geworden, als vielmehr die Fortsetzung des eingeschlagenen Weges mit anderen Mitteln.