Hinter The Book Of Daniel verbirgt sich keine Vertonung des gleichnamigen Abschnitts der Bibel, sondern Daniel Ingemar Gustafsson, Spross einer scheinbar sehr musikalischen Familie. Sein jüngerer Bruder Martin konnte schon unter dem Pseudonym Boy Omega einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Jetzt ist es also auch für den älteren Sohn an der Zeit, seine Eishockeyausrüstung beiseite zu legen und eine Karriere der ganz anderen Art zu starten. Seine Lieder für den König der Heuschrecken beginnen zunächst einmal andächtig. Nur von einem einsamen Klavier begleitet singt Daniel in seinem "Early Morning Prayer": "Oh my Lord, I will call your bluff upon the same day as I kiss your feet." Das zweite Lied "The Camels Parade" gibt dann die Richtung für das restliche Album vor. Immer wieder ein beschwingtes Piano, begleitet von Streichern und Bläsern. In jedem Moment passiert etwas Neues. So entführt uns "Deadringer Deadringer" in eine zwielichtige Spelunke, in der ein Chor von nicht mehr ganz so Nüchternen grölt: "I got a fire which just has to be lit", während sich, als das Schicksal vom flüchtenden "Rabbit Boy" besungen wird, bedrohliche Bläser in den Strophen und lieblicher Frauengesang im Refrain abwechseln. Die Einflüsse, auf die bei diesem Album mit viel Respekt, aber ohne Furcht zurückgegriffen wird, reichen von Miles Davis über Tom Waits bis hin zu Rufus Wainwright. "But honey, I'm not a man, I'm a bird." Es ist alles eine Frage des Selbstbildes. "Songs For The Locust King" ist somit ein äußert hörenswertes Album eines schwedischen Songwriters, das vor allem durch seine vielseitige und aufwendige Inszenierung hervorsticht.