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Tonträger-Review
 
Ellen Klinghammer - Holly's Songs

Ellen Klinghammer - Holly's Songs
Holly Records
Format: CD

Die Holly, um die es hier geht, ist eine wie jene aus Lou Reeds "Walk On The Wild Side". Das dient aber nur zur Erklärung des Titels. Rein musikalisch bedient die Songwriterin / Pianistin / Komponistin / Sängerin Ellen Klinghammer aus Frankfurt nämlich lediglich ihre ganz eigene musikalische Nahrungsgruppe. Es wird ja immer schwieriger, heutzutage noch mit eigenständigen Ideen aufwarten zu können. Eine - auch von Ellen angewandte - Methode, diesem Verfahren zum Erfolg zu verhelfen, ist die, nicht von vorneherein bei anderen zu kopieren. Und so führen dann auch alle Vergleichsbemühungen in die Leere: Ellen macht keinen Jazz, gibt sich aber jazzig. Ellen spielt keine Klassik, komponiert aber ihre Stücke konsequent durch. Sie improvisiert nicht - es klingt aber so. Sie hat mit Tanzmusik nix am Hut, und trotzdem gibt es Drum'n'Bass-Rhythmen zu hören. Ihre Songs haben keine Melodien, sind aber melodiös. Und nur, weil sie Piano spielt, klingt sie weder wie Tori Amos, Kate Bush noch Fiona Apple (obwohl das die Hausnummer zu sein scheint, auf die sich beim Vergleichen alle noch am ehesten einigen können).

Dass sie dieses beeindruckende Debüt, das nun wahrlich weit über die Maßstäbe simplen Homerecordings hinausreicht, auch noch in Eigenregie und vollkommen independent hingezaubert hat, beeindruckt umso mehr. Neben ihrem virtuosen Piano-Spiel und dem (leider zuweilen zu leisen) Gesang gibt es noch Streicher, Keyboards, Drums, Elektronik und Bass zu hören. "Holly's Songs" ist - trotz aller Limitationen, die eine Privat-Produktion mit sich bringt - ein durchaus vollständiges, ausformuliertes Werk geworden. Dazu gehören auch poetisch angehauchte, persönlich gefärbte und leicht geheimnisvolle Texte jenseits der üblichen Betroffenheits-Klischees. Dass die Musik-Industrie hier nicht Schlange steht, um Ellen zu zeichnen, ist angesichts solch beeindruckender Selbständigkeit und solch hohen künstlerischen Niveaus beinahe schon selbstverständlich: Wo wollte man solche eigenständige Musik im heutigen Medienbrei auch kommerziell platzieren? International gibt es einige wenige Künstlerinnen, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen wie Ellen Klinghammer (Amanda Rogers z.B.). in Deutschland ist dieser jedoch absolut einzigartig.



-Ullrich Maurer-



 
 
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