Bernd Uebelhöde und Stefan Kullik haben - im übertragenen Sinne - Winterschlaf gehalten und kommen nun, mit neuem Programm, frisch gestärkt aus ihrer Höhle gekrochen. Manchmal ist es ja ganz gut, wenn man über einer Sache noch einmal schläft - so auch hier. Bislang ging es den beiden Troubadouren ja immer nur darum, mit ihren folkseligen Alt-Country-Songs an das Publikum auf Bieresnähe heranzukommen. Dieses Mal haben sie sich richtig künstlerische Ziele zurechtgelegt. Nicht nur, dass die Jungs hier zuweilen endlich mal wieder mit einem echten Band-Sound auffahren - sogar eine Piano-Ballade und einen Rocksong gibt es zu verzeichnen. Natürlich haben die beiden Protagonisten aber nicht der schnöden Selbstverwirklichung wegen ihre Indie-Seele über Bord geworfen: Der Löwenanteil des Materials wurde wie gewohnt live eingespielt und ist eher akustisch als elektrisch. Und natürlich immer auch noch ein wenig schräg. Gaststars (also mit der Betonung auf "Stars") haben die Jungs auch nicht mehr nötig, um ihre Botschaft nach Hause zu bringen. Und die ist nach wie vor - selbst wenn langsam die blumigen Analogien ausgehen - zu zeigen, dass es unendliche Weiten und staubige Straßen, die in den Sonnenuntergang führen auch im Ruhrgebiet gibt. Jedenfalls im übertragenen Sinne...