Ein komischer Typ ist er ja schon, dieser Songwriter aus Brooklyn. Das muss man aber wohl auch sein, wenn man zum inneren Kreis der Antifolk-Szene gehören will, wie eben Cody. Zusammen mit Adam Green, Jeffrey Lewis & Co. begann er auf der Antifolk-CD seine Laufbahn, agierte emsig unabhängig (und veröffentlichte so acht CDs im Eigenvertrieb) und arbeitete dann lange Zeit als Bassist bei Herman Düne. Nun liegt tatsächlich sein offizielles, "richtiges" Debüt vor. Und eine wilde Mischung ist es geworden. Da treffen munterer Folk-Pop auf allerschrägsten Indie-Sound oder straighter Country auf verschrobenen Blues. In der Wahl der Mittel ist Cody also jedenfalls nicht zimperlich. Anders als seine Antifolk-Kollegen hat er sich nicht eine eng abgesteckte, musikalische Subnische ausgesucht, sondern - alles was sich nicht wehrt. Dabei schwankt er als Songwriter zwischen Genie und Wahnsinn - ganz so, wie sich das für einen zünftigen Antifolker geziemt. Es hat wahrlich schon uninteressantere Vertreter seiner Zunft gegeben. Codys großes Plus ist jedenfalls tatsächlich seine stilistische Ungebundenheit.