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Tonträger-Review
 
Maxim - Hell's Kitchen

Maxim - Hell's Kitchen
XL/Beggars Banquet
Format: CD

Nein, er sei nicht mehr der katzenäugige Bühnenderwisch aus Prodigy-Zeiten, dessen Stimme Hits wie 'Breathe' oder 'Poison' einen unverwechselbaren Character gab. Schnell noch Maxims bekannteste Plattform in Erinnerung rufend bemüht sich die Plattenfirma in ihrer Info aber auch eiligst darum, so viel Abstand wie möglich zu der durchgedrehten Britencombo zu gewinnen, die Anfang der 90er mit einer ungeahnt ungestümen Energie über uns kam. Vielmehr beeilt man sich auf Maxims Vergangenheit als MC in der Reggae und Dancehall-Szene hinzuweisen. Nach der Veröffentlichung einer EP im vergangenen Jahr, die allerdings fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, liegt nun das erste Soloalbum vor. Intro und der erste Track ('Killing Culture') können mit ihren Breakbeats und Sounds allerdings die Prodigy-Last noch nicht über Bord werfen und sind dennoch die farblosesten Ereignisse des gesamten Albums. Mit der charismatischen Skin ('Carmen Queasy') kommt die Wende zum Glück umgehend. Bereits im Sommer auf dem 'Hurricane'-Festival im Rahmen des Skunk Anansie Auftrittes präsentiert, erzeugt der Titel mit seiner schwülen Stimmung und Skin's aus der Tiefe kommenden Vocals eine immer wieder magische Athmosphäre. So dominant Skin dieses Stück bestimmt, kommt Maxim selbst hier kaum an der schmückenden Statistenrolle vorbei.

Einen gelungenen Abstecher in die unendlichen Weiten des HipHop ('Spectral Wars') später folgt nach dem etwas unscheinbaren Titeltrack mit 'Scheming' eine funky Melange aus Dancehall und 2step, zusammengehalten von Trina Allens Vocals. Geheimnisvoll, tanzbar und dunkel zugleich. Spätestens jetzt dürfte klargeworden sein, dass die absoluten Stärken dieser Scheibe in ihren eher zurückgenommenen Momenten liegen. Viele Gäste finden sich ein, sicher, dennoch ist eine durchgehende Handschrift erkennbar. Die einzelnen Stücke kommen glücklicherweise auf den Punkt, werden nicht künstlich aufgebläht oder in ausufernde Längen gezogen. Ob Gravediggas HipHopTunes oder die Definition von Rock, die Maxim am Schluss mit den Sneaker Pimps aufstellt, Abwechslung ist garantiert und steht in diesem Fall sicher nicht als Synonym für Langeweile.

Wenn dies auch sicher nicht der Beginn einer langen und erfolgreichen Solokarriere ist, so doch immerhin eine absolut zeitgemässe Sammlung an Tracks für den Dancefloor. Man mag es sich vielleicht ein wenig vorstellen wie in Alfred Bioleks TV-Küche: Die Zutaten liegen alle schon bereit, doch die Protagonisten würzen sie noch auf ihre ganz eigene Art und Weise. Mittlere bis starke Hitze, Kochzeit 47 Minuten...willkommen in Hell' s Kitchen.



-Michael Kellenbenz-



 
 
 

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