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Heaven & Hell - Live From Radio City Music Hall

Heaven & Hell - Live From Radio City Music Hall
Steamhammer/SPV
Format: DVD+2CD

Aus einer Anfrage der Plattenfirma, eine attraktive "Black Sabbath - The Dio Years"-Compilation zu gestalten (seit März d.J. erhältlich), entwickelte sich erfreulicherweise weit mehr: Die Herrschaften rauften sich also nach Bewältigung aller Terminprobleme zur Aufnahme von drei neuen Songs als "Extra" zusammen - und waren dabei, inzwischen durchaus glaubhaft, so angetan vom Aufflackern des alten alten Feuers, dass sich in der Folge auch diverse Live-Auftritte ergaben. In Deutschland wurden allerdings leider nur ein Einzelgig in Offenbach sowie das Bang Your Head-Festival gespielt.

Für uns nicht dabeigewesene hat SPV allerdings jetzt ein wunderheilendes Trostpflaster bereitgelegt. Auf Doppel-CD und DVD wurde der Auftritt in der New Yorker Radio City Music Hall konserviert, der ein besonders gelungenes Beispiel für die aktuellsten Großtaten dieser Metal- / Doom-Institution darstellt. Die All Star-Truppe hat sich dabei, sich sympathischerweise auf das wichtigste Album beziehend, für den Markennamen "Heaven & Hell" entschieden. Die aktuelle Traumbesetzung aus Ronnie James Dio, Tony Iommi, Geezer Butler und Vinnie Appice (Originaldrummer Bill Ward ist gesundheitlich wohl weiterhin nicht gut gestellt) kann dennoch Anspruch darauf erheben, die vermutlich attraktivsten und mal ganz sicher anspruchsvollsten aus knapp 40 Jahren Black Sabbath zu repräsentieren.

Die auf zwei CDs und DVD gebotene Songauswahl des Abends ist wenig überraschend, aber ein Traum für alle, die Sabbath immer schon nur in dieser Besetzung wirklich ernstnehmen konnten. Nach dem Intro "E5150" löst sich der mittlerweile bebrillte Abgott aller Doom-Fans, Iommi aus der anfänglichen, totalen Dunkelheit, danach strahlt der zwergenhafte Sangeshohepriester Dio in den Verfolgerspots auf - typischerweise in ein knallweißes Hippieshirt gewandet. Spätestens nach den Publikumsreaktionen auf das folgende "After All" ist klar, dass hier ein tatsächliches Bedürfnis erfüllt wurde. Und es geht Schlag auf Schlag weiter: "The Mob Rules", "Children Of The Sea", "The Sign Of The Southern Cross", "Voodoo", "Falling Off The Edge Of The World", "Die Young", das namensspendende "Heaven And Hell", "Lonely Is The Word" und das live den Fans dieser Konstellation gewidmete "Neon Knights" - es bleiben wirklich keine Wünsche offen!

Live wurden auch zwei der drei neuen Stücke gegeben: "The Devil Cried" (hat nichts mit Psychotic Waltz zu tun) und "Shadow Of The Wind" funktionieren auch live hervorragend, was u.a. an dem sagenhaften, "Devil" beschließenden Schlagzeugsolo von V. Appice liegen dürfte. Wenn der zum Ende der keinerlei "Bierhol"-Faktor aufweisenden Sequenz stehend eine Wand aus Mega-Toms bearbeitet, erinnert das neben Bobby Rondinelli noch am ehesten an John Henry Bonham sel'gen Angedenkens.

Auch Geezer Butler wirkt nach seiner langen Spielpause geradezu entfesselt. Und sogar der bekannt stoische Riffmaster Iommi kann gelegentlich dabei ertappt werden, wie er glücklich über seine Brillengläser hinweg linst, während er von Lied zu Lied eine schier anbetungswürdige Galerie von uralten, teils mit Whammy-Bar versehenen Gibson SGs vorführt. Die (achtbaren) Keyboard-Anteile stammen vermutlich (da völlig unsichtbar und ohne jedwede Credits) vermutlich wie auf dem BYH von Scott Warren (DIO-Band). Ach ja, und der laufende Meter Dio ist ebenfalls extrem gut bei Stimme. Und darüber hinaus halt wie immer ein Sympathiepfund ohne Ende: No-Nonsense, keine Satanismus-Anbiederungen, stets positiv in der Außenwirkung. Ständig den Kontakt zu seinem Publikum haltend, ein Entertainer-Phänomen.

Speziell zur DVD: Deren Tonqualität reicht - bei Verabreichung über eine Digital-Anlage - erwiesenermaßen, um ernstliche Probleme mit der Nachbarschaft hervorzurufen... Zu den DVD-Extras: Der "Heaven & Hell Road Movie" informiert in Interviews u.a. über das Entstehen des Projekts sowie Details des gelungenen Bühnenaufbaus (drei abgerundete Gewölbefenster als Projektionsflächen; Friedhofsmauern und Tore); "Hail The Gods Of Metal" sowie "Meet The Mob" präsentieren durchaus interessante und generell unpeinliche Fan-Statements zu dieser speziellen Reunion; "Radio City" informiert detailliert über die Radio City Music Hall, die traditionsreiche und übrigens durchgängig bestuhlte New Yorker Aufführungsstätte und ihre diversen Spezialitäten. In Summe eine für die angegebene Zielgruppe enorm empfehlenswerte Möglichkeit, die ganz großen Zeiten wiederaufleben zu lassen!



-Klaus Reckert-



 
 
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