In Wien weiß man offensichtlich, was die wesentlichen Dinge sind - und benennt sich dann auch gleich danach. Dabei ist die Musik von Stephan Rantzel und seinen Mannen wesentlich komplexer und detailreicher angelegt als es der straighte Name vermuten ließe. Da gibt es praktisch alles, was eine gute Gitarrenpop-Band so braucht: Gutes Songmaterial, Bläsersätze, Vokalharmonien, Akkordeon, Cello usw., usw., usw. Musikalisch ließen sich ALASAC von den besten des Genres inspirieren. Was gutgelaunte, variantenreiche und clever gemachte Gitarrenpop-Songs mit vielen Melodiebögen und Akkordwechseln angeht, gibt es also keinen Mangel. Das Einzige, was den Österreichern Probleme bereiten könnte, wäre der Umstand, dass man in einem solch abgegrasten Genre nur schwierig eine eigene Identität aufbauen kann. Hier verfiel man dann auf den Gedanken, das Ganze mit einer gewissen slawischen Note anzureichern - was es bei dieser Art von Musik ja nicht so oft gibt. Und somit ist diese Combo nach Get Well Soon eine weitere positive Überraschung aus dem Bereich "überzeugende englischsprachige Gitarren-Pop-Musik aus deutschsprachigen Landen". Nur der blutrünstige Titel hätte nicht unbedingt sein müssen.