Seit mittlerweile fast drei Jahrzehnten treibt Mark Stewart als politisch motivierter Funk-Punk sein Unwesen im britischen Underground. Als Gründervater der Pop-Group (und damit einer ganzen musikalischen Ästhetik) und später mit seiner Maffia sorgte der radikale Konzeptionalist für geteilte Meinungen. Schön hören konnte man seine Musik noch nie - ignorieren aber auch nicht, denn zwischen brutalem Krach fanden sich auch immer stilbildende Impulse. In einer Zeit, wo alles schon mal dagewesen ist, klingt auch eine neue Mark Stewart-Scheibe fast schon zugänglich. So gibt es zwischen den üblichen, heutzutage ein wenig elektroniklastigeren, Soundcollagen auch kontemplative Momente, tanzbare Passagen und soundtechnische Experimente, die indes weniger extrem klingen als in den 70ern. (Einfach weil es seither die Beastie Boys, Nick Cave, Gallon Drunk oder Art Of Noise gegeben hat.) Mit einer alten Zeitgenossin - Ari Up von den Slits - und immer noch jeder Menge Wut im Bauch blickt Mark Stewart in die Zukunft - unversöhnlich und geradlinig wie je.