Wieder eine echt schwierige Platte, bei der wir das Gefühl nicht loswerden, dass vielleich mit uns selbst irgendetwas nicht stimmt. Zunächst ist dieses ätherische Quintett aus Island nämlich recht sympathisch und dementsprechend auf dem noch-mal-durchhören-Stapel gelandet.
Chello und Akkordeon, dazu betörend fremdartiger Sirenengesang stechen sozusagen als erstes ins Ohr. Beides eindeutig von der Traditionen isländischer Folklore inspiriert und eher Lo als HiFi im Habitus. Das jazzige Schlagzeug setzt einen wirklich unerhörten Kontrapunkt und erzeugt jede Menge Spannung. Soweit so gut: Folk meets Chamber-Pop mit einem jazzigen Einschlag. Durchaus ambitioniert und nicht uninteressant - noch mal durchhören also.
Dennoch (und hier liegt der Fehler vielleicht tatsächlich bei uns) wird das Material beim wiederholten Konsum nicht zugänglicher, oder interessanter - es beginnt zu nerven. Vermutlich ist es die romantische Düsterstimmung, die uns den Appetit verdirbt. Die bittersüße Schwermut, die über allem schwebt. Ohne zu verstehen, um was es im Text geht, hat man das Gefühl, dass hier irgendetwas verklärt wird. Wir wissen natürlich, dass auch so was seine Berechtigung hat und seine Abnehmer findet.