Philosophisch ist die Sache nicht ganz einfach: Was hat Elvis Costello mit Instant-Nudeln zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Der Titel des neuen Albums aber ist Ando Momofuku gewidmet - seines Zeichens Erfinder der Instant Nudeln, von denen Costello wohl lebte, als er studierte. So ungefähr könnte man es aus den Liner Notes des neuen Costello-Albums herauslesen. Vielleicht geht es ihm aber auch darum, schlicht visionären Menschen wie sich selbst zu huldigen. Ist ja auch egal: Das neue Costello-Album ist das beste seit mindestens 20 Jahren. Punkt. Da gibts keine verstörenden Nickeligkeiten oder intellektuellen Spielereien (außer auf textlicher Ebene, wobei er sich hier für zwei Songs mit Roseanne Cash und Loretta Lynn zusammentat). Stattdessen erleben wir einen kunstvoll zusammengestellten Costello Gitarrenpop-Klassiker nach dem nächsten. Es gibt auch wieder erkennbare Melodien (bzw. solche, sie sich nicht ausschließlich selbst referenzieren oder sogar aus dem Ruder laufen). Daneben lassen sich die Imposters so einiges bezüglich der Arrangements einfallen - unterstützt von zahlreichen Gästen. Und Costello macht sich einen Spaß daraus, bei nahezu jedem Stück eine andere Gitarre zu spielen. Des Weiteren hat er seine Südstaaten-Erlebnisse mit Gewinn verarbeitet: Die Scheibe enthält eine gute Portion Soul und Swing. Im Zentrum steht aber der kunstvolle Songwriter Costello, der hier (beinahe unerwartet) zu alter Größe ausläuft.