Bisher hatte Barbara Morgenstern immer dann ein Problem, wenn der Computer ausfiel. Nachdem sie bereits auf ihrem letzten Album, "The Grass Is Always Greener On The Other Side", musikalisch experimentiert hatte, gibt es auf dem neuen Werk eine relativ radikale Wandlung. Barbara beschränkt sich großteils auf das Piano-Spielen, lässt sich von einem Live-Drummer und dem Gitarristen Sven Janetzko begleiten und arbeitet punktuell mit Streichern und einem Chor. Musikalisch in ein Korsett passt das alles nicht: Gleichermaßen orientiert an moderner Klassik a la Nyman & Co. wie am Indierock, mit komplexen Melodiebögen, die zuweilen mit dem Atonalen flirten, aber nicht ohne Pop-Sensibilität und gekrönt von einer Kollaboration mit DEM Indie-Songwriter schlechthin, Robert Wyatt, gibt es hier ungemein viel zu entdecken. Dabei ist sie sich im Prinzip sogar treu geblieben: Diejenigen, denen Barbara immer schon zu nervös war, werden das auch hier wieder nachvollziehen können und diejenigen, die sich immer schon darüber gefreut haben, dass Barbara vielleicht ihre Musik, nicht aber sich selbst ernst nimmt, werden feststellen, dass das sogar in der anspruchsvollen Gemengelage des neuen Albums so geblieben ist.