Wenn man sich die Liste der Mitglieder von Mongrel durchliest, glaubt man eine neue Supergroup des Britpops vor sich zu haben. Arctic Monkeys, Babyshambles und Reverend And The Makers Mitglieder und Ex-Mitglieder haben sich musikalisch vereint, um gemeinsam etwas vollkommen Neues auf die Beine zu stellen. Unterstützung haben sie sich dabei vom britisch-irakischem Rapper Low Key geholt, der dem Sound dieser Band gehörig einen Drift in Richtung Hip Hop verliehen hat.

So neu ist dieses Konzept nun aber auch nicht und Damon Albarn hat mit den Gorillaz ja mehr als deutlich bewiesen, dass so etwas auch finanziell gut funktionieren kann. Jetzt also auch Mongrel, deren Name so viel wie "Mischling" bedeutet. Dieser Name ist Programm. Auf ihrem Debütalbum "Better Than Heavy" treffen sich Indie mit Hip Hop, Electro mit Dub und linkspolitische Ideale mit ausgefeilten Rapkünsten. Herausgekommen ist ein durchaus politisches Album, dessen Parolen sich zwar nicht auf Bettlagen besetzter Häuser wiederfinden werden oder Menschen wütend auf die Straße treibt, aber sich dicht am Puls der Zeit befindet. Kapitalismus, Musikindustrie, Überwachungsstaat und Religion kriegen ihr Fett weg und das auf hohem musikalischem Niveau. Alle Mitglieder beherrschen ihr Handwerk, doch irgendwie wir man das Gefühl nicht los, dass es hier mehr um eine musikalische Herausforderung, eine Abwechslung oder ein Studioprojekt geht als um eine vollwertige Band. Dennoch ist das Ergebnis durchaus hörenswert, auch wenn der große Hit, der große Ohrwurm ausbleibt. Doch wenn diese Platte dazu beiträgt, dem Indie-Hörer zu zeigen, dass es guten Hip Hop fernab von dicken Autos und Gangsta-Rap gibt, ist ein Ziel von Mongrel ja erreicht oder wie Anti-Flag sagen würde: "No Borders, No Nations."