Was mag man erhalten, wenn man eine Hand voll Indiepop, Klassik, Folk und einen Hauch Geheimzutat nehmen und daraus eine Band formen würde? Eine mögliche Antwort wäre: Flare Acoustic Arts League.

"Cut" betitelt das mittlerweile dritte Album einer variierenden Ansammlung von Musikern, die sich um LD Begthol, dem Schirmherren des Projekts, angesammelt haben. Unterstützung lieferten unteranderem Stephin Merritt von den Magnetic Fields und Chris Xefos, welcher nebenbei an einem zweiten Projekt mit Begthol (Moth Wranglers) arbeitet. Außerdem geben sich Kelly Pratt und Jon Natchez von Beirut die Ehre, einen Teil beigetragen zu haben.

Hört man flüchtig in das neue Werk rein, kommt einem die Frage in den Sinn, ob der Schöpfer sich nicht für einen Stil entscheiden konnte, aber bei genauerer Betrachtung kommt der Aha-Effekt. So wird man als Opening von einer Kapelle begrüßt und erhält Einblick in die Memoiren eines Alumnus von 1905. Es folgen Stücke wie das melancholische, Violin begleitete "Judas Kiss" und ein an Arcade Fire erinnerndes "Hands Of Fire". Als Gegensätze gibt es einen Kinderreim zu entdecken oder man wird von einem Chor ("Daisy Chain") überrascht. In "Luminary" kann man Alan Sparhawk von Low lauschen, wie er seine Drone-Gitarre zum Besten gibt. Es wird nie langweilig, denn dafür sorgen teils skurrile, fulminante sowie auch einfache Liedstrukturen und prosaische Texte.

Wer "Cut" hört, muss sich also auf eine merkwürdige und doch fantastische Reise durch die Musikwelt in all ihren schillernden Farben vorbereiten... oder einfach Kopfüber hineinstürzen.