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Pain Of Salvation - Ending Themes (On the Two Deaths of Pain of Salvation)

Pain Of Salvation - Ending Themes (On the Two Deaths of Pain of Salvation)
InsideOut/SPV
Format: 2DVD

Diese ungemein liebevoll, akribisch bis manisch gestaltete Doppel-DVD tarnt sich äußerlich als mehrere "Seasons" der Mystery-TV-Serie "Ending Themes". Das geht bis zu gefaketen Besprechungen auf der Rückseite: "The actors are very convincing. [...] I haven't seen such a delicate portrayal since Val Kilmer played Jim Morrison".

Statt der versprochenen Mystery-Soap à la "Twin Peaks" enthält DVD 1 dann doch eine ca. 80-minütige Dokumentation zur 2005er Welttournee. Bereits der Trailer des Rockumentary, bei dem Per Hillblom Regie geführt hat, verrät zu jeder Sekunde: Anspruch! Migräniker sollten allerdings zumindest vom Vorspann Abstand halten, da dieser mehr Schnitte pro Sekunde als der "The Wall"-Film aufbietet. Nach dem das Geflacker abgeflaut ist, erleben wir zahlreiche Kommentare von Mastermind Daniel Gildenlöw, Final Rehearsals und schließlich den Aufbrauch zur "Six Worlds"-Tour der schwedischen ProgMetal-Combo. Deren Fans und Spezialisten bietet diese DVD viele Entdeckungen, beispielsweise eine Wiederbegegnung mit Dirk Jacob (Tempus Fugit) und Michael Schmitz (damaliger Co-Leiter von InsideOut, heute On The Run Management) mit dem halbnackten Daniel in der Künstlergarderobe. Oder mit dem manchen von Live-Auftritten und Interviews bekannten Tourmanager Rob Palmen. Naja, und Treffen mit Fanclubs bzw. deren Mitgliedern sind auch dokumentiert. Basisarbeit :-).

Zeitsprung. DVD 2 konserviert den kompletten Auftritt der Band am 02.03.2007 im Paradiso zu Amsterdam, bei dem die Formation in hervorragender Form und die geniale Frontzicke Daniel emotional einigermaßen sortiert waren. Was durchaus nicht immer der Fall ist. Besonders interessant als einzige Fremdkomposition Leonard Cohens "Hallelujah". Das dennoch weder an die Fassungen von Jeff Buckley oder Jeff Martin heranreicht.

Wir sehen hier in mehrfacher Hinsicht eine andere Band. Tatsächlich leitet sich der Name der DVD einerseits von einem wunderschönen P.O.S.-Stück der bislang unerreichten "Remedy Lane"-Phase her. Er bezieht sich andererseits aber auch explizit auf die Besetzungswechsel, welche die Band zwischen '05 und '07 meist unfreiwillig erfuhr: Am Ende der '05er Tour verließ Daniels Bruder Kristoffer Gildenlöw P.O.S., da er der Liebe und des Projektes Dial wegen von der schwedischen Heimat dauerhaft in die Niederlande umgezogen war - first death. Er wurde durch Simon Andersson ersetzt - zumindest am Bass. Der zweite "Tod" nahte sich zum Ende der '07er Welttournee, als Schlagzeuger Johan Langell aus familiären Gründen die Band verließ. Das nächste Studio-Album wurde seither mit Léo Margarit eingespielt. Die dramatische Darstellung der line-up changes passt zu einer Band, die diese auf ihrer Homepage in einer eigenen Sektion "graveyard" dokumentiert.

Boni (Outtakes, Kommentare, Quiz!) mästen den Doppeldecker auf über vier Stunden Gesamtlaufzeit. Eine Limited Edition der empfehlenswerten Veröffentlichung enthält zusätzlich zur Doppel-DVD das Paradiso-Konzert auf zwei (auch separat erhältlichen) Audio-CDs.



-Klaus Reckert-


P.O.S. plays "Disco Queen"

 
 
 

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