Im Winter tourten sie noch im Vorprogramm der vier liebenswürdigen Schotten Travis durch Deutschland und überzeugten schon in diesem Rahmen, was das Gesamtbild anging. Nun melden sie sich mit ihrem Debüt zurück, das ebenfalls auf den Namen "The Alexandria Quartet" hört und bescheren uns 11 Songs, die an den bereits positiv gewonnenen Live-Eindruck anknüpfen sollen. Größtenteils können sie damit auch punkten und präsentieren sich ähnlich souverän, was das Songwriting angeht. Gute Pop-Melodien sind entstanden, die man bei Unkenntnis des Herkunftslands der vier Norweger wohl aufgrund der Gitarrenklänge eher Großbritannien zuordnen würde. Leise Erinnerungen an vergangene Jahrzehnte werden wach, in denen vor allem England als das Mutterland großartiger Gitarrenbands galt.

The Alexandria Quartet mögen sich vielleicht teilweise an diesem Sound orientieren, aber finden auch ihre eigene Nische, in der sie sich individuell musikalisch behaupten können, ohne ihre Einflüsse zu verleugnen. Seien es die gitarrenlastigen Stücke, die sich gerne zu einem großen Ganzen aufschwingen und mit viel Energie daherkommen oder ruhigere Pianoklänge, die plötzlich eine ganz andere Seite der Band zeigen - die entstandenen Lieder werden nicht müde, in eine Richtung zu weisen, die zwar nicht unbedingt überraschend oder neu erscheint, aber dennoch das Potential hat, Aufmerksamkeit zu erregen. Vielleicht mögen einige Stellen auf dem Album zunächst etwas harmlos erscheinen, aber dieser Eindruck verflüchtigt sich spätestens, wenn die Band die Songs live interpretiert.