Rebekka Karijord ist eine in Schweden lebende und arbeitende Norwegerin, die sozusagen nur entfernt mit ihren musizierenden Kolleginnen verwandt ist, da die Musik nur einen der zahlreichen Aspekte ihres Tuns darstellt. So schrieb sie Theaterstücke und Kurzgeschichten, trat als Schauspielerin in Film und Theater auf und schrieb die Musik zu 30 Film-, Theater- und Tanzproduktionen. Dass dann für eine regelgerechte Solo-Karriere als Songwriterin nicht sooo viel Zeit bleibt, liegt auf der Hand. "We Become Ourselves" ist dabei insgesamt ihre vierte Veröffentlichung, aber nach "The Noble Art Of Letting Go" von 2010 erst ihre zweite als Songwriterin. Rebekka arbeitet hierbei auf einer recht linearen - und sparsamen Ebene - oft nur mit Vocals und Piano, was gelegentlich mit ein wenig Harfe, Streichern oder Perkussion angereichert wird. Melodien im klassischen Sinne gibt es auch nicht, sondern eher geschichtete, harmonische Wellenbewegungen - allerdings nicht zum Selbstzweck: Das ist keine bloße Klangmalerei, sondern lediglich recht formal ausgeführtes Songwriting. Dass das Ganze seinen Ursprung in der Konzeptkunst hat und sich die Nummern dann auch wieder in Richtung Tanztheater angelegt wurden (man betrachte sich Rebekkas Videos), macht Sinn. Insgesamt ist dieses eine recht strenge/spröde Fingerübung einer Künstlerin, die genau weiß, wohin sie will und was sie möchte. Der Unterhaltungsfaktor kommt dabei ein wenig zu kurz.