Ja, ihre Stimme hat was. Und manche ihrer Songs auch. Lissie legt mit "Catching A Tiger" sicher kein schlechtes Debüt vor. Aber so wirklich toll? Ein richtiger Burner? Ein Volltreffer? Nein, das ist dieses Album dann auch wieder nicht geworden. Es ist nett und schön und wenn man es nicht kennt, hat man nicht so wirklich viel verpasst.

Eigentlich möchte man diese junge Dame viel lieber mögen. Auf ihrem YouTube-Channel nämlich gibt es Videos, in denen sie Metallica ("Nothing Else Matters") und Lady Gaga ("Bad Romance") covert. Und beides macht sie wirklich ganz ausgezeichnet. Hut ab. Ihre eigene Musik klingt dagegen leider ein klein wenig zu glatt, zu unauffällig und dadurch häufig belanglos. Eine Ballade wie "Bully" ist schön, aber schafft es nicht zur Gänsehaut. "When I'm Alone" oder "In Sleep" sind straighte, gute Popsongs, kurz nach ihrem Ende jedoch leider auch wieder vergessen. Und auch die häufigen Folk- und Country-Ausflüge machen das Album nicht besser. Es bleibt bei solide, komplett radiotauglich und irgendwo zwischen Amy MacDonald und Melissa Etheridge.