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James McCartney - The Complete EP Collection Engine/Alive
Format: 2CD
Als Sohn einer Legende hat man natürlich von der ersten Sekunde an mit den Vergleichen zum Vater zu kämpfen. Das ist natürlich auch Pauls Sohn James klar, und so ließ er sich Zeit, bevor er mit seinem Debüt-Werk aufschlug - das zudem aus zwei im stillen Kämmerlein ausgebrüteten EPs und einigen neuen Bonus-Nummern besteht. James McCartney hat gegenüber etwa Julian Lennon den großen Vorteil, dass er einfach nicht klingt wie sein Vater - weder musikalisch noch stimmlich. Natürlich half es, dass der Papa mit produzierte und Zugang u.a. zu den Abbey Road-Studios ermöglichte, aber als Abziehbild seines Vaters geht James wahrlich nicht durch. Ganz im Gegenteil: Er hat sich bemüht, mit durchaus konventionellen Mitteln eines an der Beatmusik interessierten Songwriters ein eigenes Klangbild aufzubauen und sucht sein Heil in wirklich komplexen Gitarrenpop-Songs, die er zumeist eher sparsam arrangiert. Das Problem liegt woanders: Wohl in dem Bemühen, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, scheint es, dass er die Songs bewusst zerfrickelte, um bloß nicht als Pop-Sternchen abgeurteilt zu werden. Dabei schoss er dann in dem Sinne über das Ziel hinaus, als dass die Zugänglichkeit seiner Arbeit durch diesen Ansatz dann doch leidet.
-Ullrich Maurer-
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