Auch Paatos musste (wie Magenta) unlängst eine eigentlich freudig erwartete Tour aus denkbar unfrohen Gründen absagen. Auch Paatos hat ein wirklich starkes aktuelles Album am Start. Mit denkbar schlichtem Titel zwar und auch nur 38 Minuten und acht Stücke kurz, von denen vier sogar "nur" Neuaufnahmen oder Remixes sind - aber was für welche! Mit "Tea" ist eine akustische Fassung von einem, ja von dém "Lied für die Insel" enthalten. Das beschaulich-folkige "In Time" stammt ursprünglich vom seitens Steven Wilson gemixten "Kallocain", "Precious" von "Breathing" und das trippige "Your Misery" von Silence of Another Kind. Doch auch das originale Material wie das treibende "Feel" (mit wunderbarem Wah-Gitarren-Solo) oder das fast radiotaugliche "War" ist stark und aller Ehren wert.

Frau Nettermalm singt kühl und gleichzeitig leidenschaftlich, wie wohl nur sie es kann, der neue Keyboarder Mikael Nilzén führt sich gut ein und auf und Ricard Huxflux Nettermalms Drumming verwandelt an der Oberfläche simpel wirkende Songs in rhythmische Wundertüten. Kostbar.