Wollte der Bengel nach seinem letzten Album nicht Schluss machen mit der Rapperei? Irgendwas war da doch. Nun, The Game hat es sich anders überlegt und legt eine neue Scheibe vor. Und ja, auch "Jesus Piece" kann was und zwar viel. Aber eben auch nicht alles.
Was The Game und seine megamäßige Gästeliste hier bieten nämlich ist Standard. Zum Teil auf hohem Niveau natürlich, aber wirklich Neues bieten diese zwölf Songs dann doch nicht. Es gibt dicke Hosen, dicke Beats und Ami-Rap, wie Ami-Rap klingen muss. Es gibt eine Stunde gute Unterhaltung und Lieder über Gott und Glaube, es gibt ein paar Spielereien, ganz viele schmutzige Worte und ebenso viele, viele Gäste. Auch hier gilt: wie immer. Denn manche liefern ordentlich an, andere nicht. Pusha T zum Beispiel bastelt mit The Game ein echtes Kopfnicker-Monster namens "Name Me King". Nicht ganz überraschend kann auch Kendrick Lamar punkten ("See No Evil"), auch der so trockene wie pompöse Titeltrack mit Kanye West und Common und der einfach mal düster-lässige Opener "Scared Now" mit Meek Mill gefallen und das verspielte "Freedom" mit Elijah Blake ist musikalisch sogar ziemlich geil. Auf der anderen Seite muss und möchte man sich einen Normalo-Songs wie "Hallelujah" (mit Jamie Foxx) oder "All That (Lady)" mit unter anderem Lil Wayne aber einfach nicht öfter als nötig antun. Weitere Gäste: Rick Ross, Chris Brown, Wiz Khalifa, 2 Chainz, Big Sean und ein paar mehr. Doch auch sie kreieren hier keine Sensationen wie auch der eine (!) Song von The Game alleine keine Sensation ist. Sondern Standard.